Die Almenkutz
Sie ist das bekannteste "Gespenst" in der Umgebung von St. Wendel. Im Gebiet von Herztal, auf allen Wegen, die zum St. Wendel führen, hauptsächlich aber in der "Almengaß", treibt sie in finsteren Nächten ihr Unwesen. Wehe dem, der zur Mitternachtsstunde irgendwo im Gebiet der Almenkutz sich aufhält; er hat nichts zu lachen. Die Almenkutz ist ein riesenhaftes Katzenvieh, das verspätet Heimkehrenden auf die Schultern springt und diese anfaucht. Ihr Gewicht nimmt zu, je ärger der von ihr Verfolgte springt. Sie hat Gewalt im ganzen Gebiet von St. Wendel vom Aveläuten abends bis zum Aveläuten am Morgen. Wenn auf St. Wendel frühmorgens das Aveglöcklein ertönt, ist ihre Zeit um. Sie verfolgt auch Pferde und Fuhrwerke. Einmal war es nachts sechs Pferde unmöglich, einen leeren Wagen den Neubergweg hinaufzuziehen. Erst nach dem Betläuten am Morgen brachten sie ihn von der Stelle. Die Almenkutz kann man mit dem Ruf "Almenkutz, kumm!" herbeirufen, worauf der Rufende ihre unliebsame Bekanntschaft machen kann. Ein zweites Mal wird er sie dann nicht mehr rufen.